Eine Video-Chat-Webseite sollte im Regie-3-Film „Livestream“ von Jens Wischnewski eine wichtige Rolle spielen. Da sich keiner im Filmteam mit Webtechnologien auskannte, war ursprünglich geplant, alle Webseitenaktionen komplett zu animieren und beim Dreh als Video abzuspielen. Dieser Plan war nicht nur ziemlich aufwendig, sondern dazu noch äußerst unflexibel. So traute sich auch niemand diese „heiße Kiste“ anzufassen. Händeringend suchte Jens deshalb nach jemanden, der ihm in dieser Sache helfen konnte. Durch meine Arbeit an der Mediathek, bekam er dann den Tipp, dass ich dazu in der Lage war.

Da ich selbst noch mitten in einem anderen Projekt steckte, nahm ich mich der der Sache nur zögerlich an. Als mein eigenes Projekt dann pünktlich abgeschlossen war und ich mehr Zeit hatte und Jens immer noch keinen anderen gefunden gatte, gab ich mein OK, bei dem Projekt mitzumachen.

Für mich war von Anfang an klar, dass die Idee mit den Animationen nicht besonders praxistauglich war und ich entschied mich, die Webseite als echte Webseite zu programmieren – natürlich nur mit den Funktionen, die wirklich benötigt wurden. Dies hatte nicht nur den Vorteil, dass noch während des Drehs die Seiten verändert werden konnten, sondern dass auch beim Surfen ein realistisches „Click-&-Feel“ entstand und damit der Eindruck der Webseite so realistisch wie möglich erschien.

Das Design der Webseite stammte nicht von mir und war von jemanden entworfen worden, der sich nicht viel Gedanken darüber gemacht hatte, dass sein Design in eine Browseranwendung umgesetzt werden musste. So war die Umsetzung ziemlich zeitintensiv. Mit Hilfe von PHP/HTML/CSS/Flash konnten jedoch alle Wünsche der Produktion umgesetzt werden. Weil die Rechner, auf denen die Webseite erscheinen sollte, keinen Zugang zum Internet hatten, musste jeweils ein eigener Apache-Server auf jedem Rechner installiert werden. Nach intensivem Testen, war dann die Webseite auf 4 Rechnern lauffähig.

Bei den Dreharbeiten, war ich dann teilweise vor Ort, da immer wieder kleine Änderungen an der Webseite vorgenommen werden mussten. So entwickelte sich die Disziplin des Live-Flashens 😉 Mir haben die Drehtage viel Spaß gemacht, da Jens ein wunderbares Team zusammen gestellt hatte, das sehr professionell arbeitete und hervorragend organisiert war.

Ich selbst konnte den Film noch nicht sehen, doch er soll wirklich sehr gut geworden sein. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, ihn zu sehen zu können.