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The Refuge

Ich weiß gar nicht mehr, von wem überhaupt damals die wahnwitzige Idee kam, ein 35mm-Kurzfilmprojekt mit großem VFX-Anteil an unserem Fachbereich zu realisieren. Auf jeden Fall sollten unsere neuen Mayalizenzen endlich mal in vollem Umfang ausgeschöpft werden. Da einige der Teammitglieder bereits Erfahrungen im
Postproductionbereich im Laufe ihres Studiums gesammelt hatten, gab es reichlich Know-how und gute Kontakte zu unterstützenden Firmen.

Zuerst dachten wir uns eine Geschichte aus, die in der U-Bahn spielen sollte. Dann wurden einige Schauspieler dahingehend gecastet. Leider fehlte es dem Projekt an einem echten Produzenten, so dass sich die Verhandlungen mit dem HVV als äußerst anstrengend und ziemlich unfruchtbar gestalteten. Es gab immer wieder Teamtreffen, bei denen die Preproduction jedoch nicht entscheidend vorangetrieben werden konnte. Irgendwann schied dann der betreuende 3D-Spezialist aus zeitlichen Gründen aus und mit ihm sein Kameramann. So wurde das Projekt eine Zeit lang auf Eis gelegt.

Irgendwann konnte unser Professor einen weiteren 3D-Spezialisten als Betreuer engagieren, der wiederum mit einem befreundeten Kameramann das Zepter in die Hand zu nehmen schien. Hatte ich mich bis dahin nur gering bei diesem Projekt beteiligt, versuchte ich das Projekt in unserer Konzeptgruppe voranzutreiben. In unserer dreiköpfigen Konzeptgruppe verlagerten wir die Handlung in einen Bunker und versuchten die Handlung so zu gestalten, dass sie relativ leicht umzusetzen sei. Wir erstellten also ein detailliertes Storyboard und drehten mit MiniDV-Cams ein Videomatic, was bei allen Beteiligten neue Motivation weckte. Das Videomatic kann unter The Refuge (Previs) angesehen werden. Aufgrund der eingesetzten Musik- und Soundauschnitte, die wir in dem Videomatic verwendeten und für die wir keine Lizenzrechte verfügen, kann das Video leider nur passwortgeschützt angeboten werden.

Leider wollte die Produktionsgruppe jedoch nicht so recht in die Puschen kommen und auch unser Betreuer machte sich extrem rar und beschränkte sich dann auf destruktive Kritik. Mittlerweile hatte ich noch einen VFX-Breakdown erstellt und bemühte mich um weitere finanzielle Förderung. Ich konnte und wollte mich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht auch noch in der Produktionsgruppe groß engagieren. Es stellte sich immer mehr heraus, dass wir mit unserem Budget von miekrigen 1000€ und diesem unvollständigen und teilweise unmotivierten Team keine große Sprünge machen konnten. Es kam also, wie es kommen musste, dass der Kameramann schließlich die Notbremse zog. An und für sich eine richtige Entscheidung, nur der falsche Zeitpunkt und die Art und Weise, auf die das geschah, war absolut daneben. Unser Betreuer war plötzlich nicht mehr erreichbar geschweige denn zu greifen. Ich habe ihn bis heute nicht mehr gesehen oder gesprochen.

Übriggeblieben ist neben einem ansehnlichen Storyboard und einem beeindruckendem Videomatic die Erkenntnis, dass mit 1000€ und einem unvollständigen und unmotivierten Team mit fehlendem Produzenten schlicht und ergreifend kein VFX-35mm-Film zu realisieren ist.

„The Refuge“ Storyboard in der gekürzten Version

 

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fransen
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